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Karin und Udo Beume vom Stuetzpunkt Panama City verabschieden sich.

19. Juni 2014
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Tschues Trans Ocean!
Karin und Udo Beume vom Stuetzpunkt Panama City verabschieden sich.

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Es ist fast drei Jahrzehnte her, als wir gebeten wurden, den 
T.O.-Stuetzpunkt Panama Stadt zu uebernehmen. Das fuehrte zu vielen 
Begegnungen und Bekanntschaften, die wir nicht missen moechten. 
Kuerzlich verkauften wir unsere Logistikfirma. Ein Management-Team 
fuehrt den  Restaurantbetrieb in Panama, so dass wir jetzt die Zeit 
finden, langgehegte Wuensche zu erfuellen und  ueber laengere 
Zeitraeume zu verreisen.  Der Moment ist gekommen, "Tschues T.O." zu 
sagen und auf diesem Weg einen Gruss an alle zu richten, denen wir im 
Laufe der Jahre begegnet sind.
Vor der Informationsvielfalt des Internets, lernten wir die Mehrzahl 
der T.O.-Yachties persoenlich kennen. Es ging um die Formalitaeten 
fuer den Kanaltransit, Linehands, Einkaeufen und Importmoeglichkeiten. 
Die meisten Namen haben wir vergessen. Dafuer sind uns andere und so 
manche Episode in lebhafter Erinnerung verblieben.
Unser erster "Kunde" war Alex Wopper auf der seltenen Sued-Nordstrecke 
vom Pazifik zum Atlantik. Das war auch die Gelegenheit fuer unseren 
ersten Kanaltransit als Linehand. Alex ist heute T.O.- 
Stuetzpunktleiter in Valdivia. Gruesse nach Chile, lieber Alex! Wer 
weiss, vielleicht schauen wir mal urploetzlich bei Dir vorbei und 
erkundigen uns nach Deinem Wohlergehen.
Mit Klaus Hympendahl blieben wir viele Jahre lang in Verbindung. Erst 
vor wenigen Wochen ergab sich ueber Dritte wieder ein Kontakt zu ihm. 
 Klaus verbrachte Ende der achtziger Jahre laengere Zeit hier und 
scheibt ueber seine Bekanntschaften in Panama in einem seiner Buecher. 
Auch Wolfgang Hausner war monatelang mit der "TABO III" in diesem 
Revier. Seine Buecher und die Fernsehberichte verleihen Wolfgang das 
Image des draufgaengerischen Abenteurers. In Wirklichkeit lernten wir 
ihn und seine Frau Gerti als eher zurueckgezogene, ganz liebenswerte 
 Menschen kennen. Gudrun Calligaro kam auf ihrer Einhand-Weltumseglung 
mit ihrem "Maedchen" auf dem Weg vom Suedpazifik nach Panama. Was war 
angemessener, als fuer Gudrun und ihr "Maedchen" eine reine 
Maedchencrew fuer den Kanaltransit zu organisieren. Einen 
Einhandsegler aelteren Semesters lernten wir als unerhoert spannenden 
Geschichtenerzaehler kennen. Nur war nie klar, an welcher Stelle bei 
ihm die Wahrheit aufhoerte und das Seemannsgarn anfing. Wir sprechen 
von Utz Mueller Treu. Erzaehlen konnte er toll. Buecher schrieb er 
keine. Wir wussten nicht, welches hohe Ansehen Utz bereits damals in 
Bluewaterkreisen wegen seiner aussergewoehnlichen Fahrten besass.
Wir erinnern uns an die "Inchallah" aus Ruesselsheim. Bei der ersten 
Durchreise bunkerte der Skipper begeistert eine gewaltige Menge 
Raeucherschinken und Landjaeger im Vorschiff. Bereits auf Distanz roch 
"Inchallah" wie eine deutsche Metzgerei. "Hat bis Tahiti gehalten!", 
berichtete er.  Sein Anruf bei der zweiten Einhand-Weltumseglung klang 
dramatisch. "Karin, Ihr muesst mir helfen! Habe vor Colón mein Schiff 
kaputtgefahren." Auch nie vergessen werden wir eine extrem vom Pech 
verfolgte TO-Yacht, die bereits auf dem Weg ins Mittelmeer in eine 
schwere Kollision mit zwei Rheinschiffen verwickelt war. Waehrend wir 
uns mit dem Eignerehepaar unter Deck auf eine Tasse frisch gebrauten 
echt ostfriesischen Tee freuten, berechnete der heranwachsende Sohn am 
Ruder die Stroemung auf der Reede vor Balboa falsch und steuerte unter 
Maschine mit vollem Hurra gegen ein vor Anker liegendes Grossschiff. 
Glueck im Unglueck, seitdem ist dem Skipper klar, aus welchem 
vernuenftigen Grund sein Bugspriet werftseitig mit einem Scharnier 
versehen worden war. Vor Neuseeland musste die Yacht nach Feuer an 
Bord aufgegeben werden. Den T.O. Stander fuehrte auch die stolze 
"Gorch Fock" bei ihrem Besuch auf dem Weg nach Australien. Der erste 
Offizier erklaerte uns mit amtlich strenger Miene, dass es sich bei 
der "Gorch Fock" de facto um ein Kriegsschiff handele. Die Antwort auf 
die Frage, wo denn die Kanonen versteckt seien, blieb er uns schuldig.
Ach, es sind so viele Gesichter und Geschichten, welche beim Verfassen 
dieses Berichts urploetzlich aus dem Dunst der Erinnerungen 
hervortreten. Der junge Einhandsegler, der bei uns angekommen das 
Muffensausen vor den langen Pazifiktoerns bekam und abbrechen wollte. 
Karin ergriff die Initiative, entwickelt psychologisches Gespuer fuer 
die Situation, nahm die Verproviantierung in ihre Hand und schickte 
den guten Menschen mit einem herzlichen "Mach jetzt, dass du endlich 
weiterkommst!" auf den Weg zu den Marquesas Inseln.
In Puerto Lindo funktioniert der von Guido und Silvia betreute 
T.O.-Stuetzpunkt.  Nicht nur, dass damit die Kontinuitaet 
gewaehrleistet ist. Guido ist ein erfahrener Fahrtensegler und einer 
der besten Kenner der Reviere San Blas und Colon. Ausserden hat er 
tausendmal mehr Ahnung von der Bootstechnik als wir.
Also,  dann sagen wir mal Tschues!
Karin und Udo Beume

  Kommentare

Danke
Erstellt von Bernd am 30.06.2014 01:06:27
Was für ein grossartiges Fazit Eures Wirkens.
Das ist TO.
Leider habe ich Euch nie kennengelernt, trotzdem Danke!

Danke für Eure Hilfe
Erstellt von Jupp am 27.06.2014 06:27:36
und Gastfreundschaft. Es ist zwar schon 'ne Weile her, aber die Feier in Eurem Partykeller, das Organisieren der "Leinenhander", das Beschaffen von Geräuchertem, Ersatzteilen und vieles, vieles mehr, das vergessen wir nie. Ihr seid ein Superteam, damals in 1990 und heute.
Wir wünschen Euch die Erfüllung Eurer Träume!
Heidi & Rainer, Köln, ex "Rolling Home"


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